Haptischer Wohlstand

Berührung ist eine Form von Wohlstand.
Amrita Torosa, Erfinderin der Hautmahlzeit.
Berührungs-Wohlstand - taktil oder haptisch?

In meinem Artikel Taktiler Wohlstand erfährst du die Grundlagen von Berührungs-Wohlstand. In diesem Artikel erfährst du, was Haptischer Wohlstand ist. 

Was unterscheidet sie und wo berühren sich haptischer und taktiler Wohlstand? 

Berührungs-Wohlstand - taktil oder haptisch?

Mit Taktilem Wohlstand ist ein Wohlstand des menschlichen Körpers gemeint, der durch reichhaltige Berührung geschaffen wird. Das kann durch vielfältige Arten von Berührung geschehen.

Eine genauere Benennung.

Die Grundlage vom Taktilen Wohlstand ist aus meiner Sicht die Nährende Selbst-Berührung. Und inzwischen habe ich gelernt, dass man diese – wenn man es korrekt machen will – als Haptischen Wohlstand bezeichnet. 

Wie es dazu kam, erfährst du hier. 

Die Wissenschaft der Berührung unterscheidet genauer als der normale Sprachgebrauch. Wissenschaftlich werden Berührungen auch „Reize durch das Tastsinnesystem“ genannt, sie werden als taktil oder haptisch bezeichnet.

Taktil kommt aus dem lateinischen (tactilis = berührbar, abgeleitet vom Verb tangere = berühren) und benennt Dinge, die mit dem Tastsinn zusammenhängen. 

Haptisch meint etwa das Gleiche, dieses Wort kommt aus dem Griechischen (haptikos = greifbar). 

Im normalen Sprachgebrauch werden beide Begriffe synomym verwendet – also gleichberechtigt. 

In der Wissenschaft ist das anders, das erfuhr ich beim Lesen des Buches  „Homo Hapticus“ von Dr. Martin Grunwald.  

Ich zitiere:

„Weil es aus neurophysiologischer Sicht ein wichtiger Unterschied ist, ob wir uns bei Berührungen unseres Körpers selbst bewegen oder unbewegt und passiv sind, unterscheidet man auch sprachlich zwischen diesen beiden Wahrnehmungsqualitäten. 

Taktile Wahrnehmungen entstehen, wenn unser Körper durch physikalische Reize verformt oder berührt wird, zum Beispiel, wenn wir von einem Masseur durchgeknetet werden. 

Sind wir jedoch selbst der Masseur, generiert unser neuronales System haptische Wahrnehmungen. Auch Selbstberührungen führen zu haptischen Wahrnehmungen. Da wir den größten Teil unseres Alltages als aktiv handelnde gestalten, ist ein Großteil unserer Tastsinneswahrnehmungen haptisch und nur ein geringer Teil taktil. “ 

Ende des Zitates aus „Homo hapticus“ von Dr. Martin Grunwald.

Berührungs-Wohlstand

Im ersten Artikel verwende ich den Begriff „Taktiler Wohlstand“ für den Wohlstand des Körpers durch reichhaltige Berührung. Dort werden alle Berührungs-Arten aufgezählt – taktile und haptische.

Hier findest du jetzt die Konzentration auf die Selbstberührung – den Haptischen Wohlstand. 

Wohlstand

Bei Wohlstand wird in unserer Gesellschaft gewöhnlich zuerst an Geld und materielle Dinge gedacht. Jetzt und hier geht es um eine Art von Wohlstand, der für alle im Überfluss vorhanden ist und jedem Menschen frei zur Verfügung steht. Denn es geht um Berührung. 

Haptischer Wohlstand: Dich reichlich berühren.

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Haptischer Wohlstand bedeutet also: Dein Körper bekommt von dir so viel Berührung, wie er für Gesundheit und Wohlbefinden braucht … vielleicht sogar ein bisschen mehr. Du bist genährt und satt, kannst freundlich sein und ein sozial kompetentes Verhalten an den Tag legen.

In unserer Kultur sind die Auswirkungen fehlender Berührung bisher ein eher unbekanntes Thema. Oder hast du schon mal davon gehört, dass es einen Zusammenhang geben könnte zwischen Berührungsmangel und unsozialem Verhalten, zwischen Entwicklungsmängeln und taktiler Unterernährung?

Das Gute beim Haptischen Wohlstand ist, dass du ihn dir selbst erschaffen kannst. Du brauchst keine Universität, keine Firma und keinen Kredit. Nur Freude am Experimentieren, ein bisschen Zeit und dich selbst. 

Warum nenne ich es nicht einfach Berührungs-Wohlstand?

Bei dem Wort Berührung haben die Menschen ihre gewohnten Bilder im Kopf. Und die sind ganz anders als das, wovon ich spreche. Sage ich Haptischer Wohlstand, haben sie erstmal ein Fragezeichen im Kopf. Das bewegt viele zum Zuhören. Wunderbar – schließlich geht es um etwas, das unglaublich gut tut und leicht machbar ist. Glücksgefühle erzeugt es auch noch – was will man mehr? Zuhören lohnt sich!

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Was Berührung bewirkt.

Berührung macht satt und glücklich. Das Herz schlägt langsamer, der Atem beruhigt sich und der ganze Körper entspannt sich. Warum? 

Wenn wir berührt werden, aktiviert das Rezeptoren in unserer Haut. Sie teilen uns mit, wer oder was uns berührt. Sie lassen uns spüren, wie und wo wir berührt werden. Ob uns diese Berührung angenehm ist, lassen sie uns auch gleich wissen. Von diesen Rezeptoren haben wir Tausende – jede Berührung wird bemerkt und löst in unserem Körpersystem etwas aus. Außerdem sorgen diese Rezeptoren dafür, dass unser Körper entsprechende Hormone ausschüttet. Bei freundlicher Berührung sind das, kurz gesagt, Glückshormone. 

In diesem Artikel konzentriere ich mich auf die angenehme, wohltuende Berührung. Andere Arten von Berührung gibt es auch – aber heute bleiben wir mal freundlich. 

Falls du dich noch nie mit diesem Thema befasst hast, findest du hier Artikel zu den Grundlagen.

Nährende Selbst-Berührung

Haptischer Wohlstand entsteht aus der Nährenden Selbst-Berührung – du hast sie selbst in der Hand, jederzeit, überall griffbereit. 

Die Selbst-Berührung kannst du immer anwenden – mit ihr kannst du dir viel Gutes tun. Entspannen und anregen, auch Einsamkeit lindern und Defizite lange ausgleichen. 

Was genau ist Nährende Selbst-Berührung und wie macht man das? Hier findest du die Beschreibung mit Anleitung.

Zugewandte Bedürfnis-Befriedigung

Berührung von dir für dich hast du immer selbst in der Hand – zum Glück. Deshalb kannst du Berührung genießen, wann und wo du willst und sie reichlich auskosten. 

Gönn es dir!

Haptischer Wohlstand für dich

Ich begann damit vor 30 Jahren. Da war ich tief beeindruckt von einer berührenden Wahrnehmungsübung. Ab sofort waren nährende Berührungs-Arten ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich erforschte Berührung gründlich und entwickelte u.a. die Hautmahlzeit.

Meine Erfahrungen haben eine Berührungsart geschaffen, die für uns neu ist. Du bist herzlich dazu eingeladen! Erweitere deine Komfortzone, gönne dir mehr Berührung und probiere Hautmahlzeit, Nährende Selbst-Berührung (NSB) und alle Varianten, die dich interessieren. 

Teile deine Erfahrungen mit uns – ich freue mich über Kommentare!

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Empfehlungen - Links zu anderen Websites

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Homo Hapticus

Warum wir ohne Berührung nicht leben können, beschreibt Martin Grunwald in seinem Buch Homo Hapticus. Er gründete und leitet das Haptik-Forschungslabor am Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung an der Medizinischen Fakultät Leipzig. 

Link zu Homo Hapticus bei buecher.de

Link zu meiner Buchbeschreibung von Homo Hapticus

Berührungshunger

In diesem Buch von Dr. Elisa E. Meyer geht es um den Zusammenhang zwischen Streicheln, Kuscheln und seelischer Gesundheit. Sie erklärt, wie die Biologie dahinter funktioniert, warum Berührung so ein Tabu ist und was bei chronischem Kuschelmangel passiert – so der „Klappentext“. Natürlich zeigt sie auch Lösungen auf und beschreibt, was man Gutes fürs eigene Berührt-Sein tun kann. 

Link zu Berührungshunger bei BoD

Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Der Untertitel diese Buches ist: Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit.

Die Autorin Jean Liedloff lebte mehrere Jahre bei den Yequana-Indianern im Dschungel Venezuelas. Dort wachsen Säuglinge mit ständigem Körperkontakt auf, sie werden getragen. Dieses Buch lohnt sich auch für Menschen, die keine Kinder haben oder wollen. Es zeigt unmissverständlich, wie viel besser (heißt friedlicher) Menschen mit den Herausforderungen des Lebens umgehen können, wenn sie nährend berührt sind.

Dieser Link führt zur Buchbeschreibung bei buecher.de

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Begriffserklärung

Taktil kommt aus dem lateinischen (tactilis = berührbar, abgeleitet vom Verb tangere = berühren) und benennt Dinge, die mit dem Tastsinn zusammenhängen. 

Taktiler Wohlstand bedeutet also, dass dein Körper so viel Berührung bekommt, wie er für Gesundheit und Wohlbefinden braucht … vielleicht sogar ein bisschen mehr. 

Sehr gut finde ich auch die Definition von Christine Winter: Taktil = Alle Informationen, die über die Hautoberfläche zu dir kommen.

Haptisch meint etwa das Gleiche, dieses Wort kommt aus dem Griechischen (haptikos = greifbar). 

Mit Resilienz bezeichnet man die Fähigkeit, konstruktiv mit Herausforderungen umzugehen und sich nach großen Stress zu erholen. Eine Mischung aus Widerstandsfähigkeit und Geschmeidigkeit. 

Du kannst auch glücklich machen.

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