Was uns die Dunkelheit schenkt
Nur auf dem Pfad der Nacht erreicht man die Morgenröte.
Khalil Gibran
Dunkelheit hat erstaunlich viel positive Aspekte. Eine reichhaltige Auswahl davon habe ich in diesem Artikel zusammengefasst. Lass dich erinnern, wie schön Dunkelheit sein kann – und was sie dir schenkt.
Reise zu den Schätzen der Dunkelheit
„Sei geduldig, wenn du im Dunkeln sitzt. Der Sonnenaufgang kommt.“ Sagt Rumi, der persische Mystiker und Dichter.
Fast alle Sprüche, die sich mit Dunkelheit befassen, haben diesen Ton an sich. Man muss die Dunkelheit halt irgendwie durchstehen. Das tut man, indem man sich auf das Licht fokussiert.
Man könnte doch auch die Dunkelheit akzeptieren? Vielleicht sogar erforschen? Vielleicht würde man merken, dass sie keine Gegnerin des Lichtes ist, sondern eine wertvolle Ergänzung?
Die dunkelste Zeit des Jahres bietet uns die wundervolle Gelegenheit, uns dem Dunkel, dem Schatten, dem Unangenommenen friedlich zu nähern. Bis zur Wintersonnenwende bleibt es dunkel. Dann kommt das Licht sowieso ganz von selbst wieder … die Sonne wird neu geboren und beginnt einen neuen Jahreslauf.
Welche Geschenke bis dahin die Dunkelheit wohl für uns bereit hält?
1. Geschenk der Dunkelheit: Erholung im Schlaf
Was wären wir ohne Schlaf? Erschöpft und ausgebrannt.
Im Schlaf erholen wir uns … und um schlafen zu können, brauchen wir Dunkelheit. Es muss dunkel genug sein, damit Melatonin ausgeschüttet wird – auch Schlafhormon genannt.
Dunkelheit schenkt uns das Erholen und Regenerieren im Schlaf.
2. Geschenk der Dunkelheit: Dein Leben intensiver genießen im Bewusstsein seiner End-lcihkeit
Hast du auch schon davon gehört? Der Schlaf wird als kleiner Bruder des Todes bezeichnet. Wenn der Schlaf ein Geschenk der Dunkelheit ist, wie ist das dann mit seinem großen Bruder?
Das Thema Tod erinnert uns daran, dass alles vergänglich ist. Um so wichtiger ist es, den Moment hier und jetzt zu genießen. Verschiede dein Leben nicht auf morgen, lebe es heute und lebe es in seiner ganzen Fülle.
Dazu bekommst du einen Link zum Mementotag – der Mementotag bietet dir an, dich über das Thema Tod auszutauschen, sich ihm begleitet zu nähern. Er hilft dir dabei, dich mit dem Tod zu befassen und genau dadurch dein Leben intensiver genießen zu können.
Hol dir dieses Geschenk der Dunkelheit und genieße deine Lebenszeit!
Und hinter diesem Link findest du den Mementotag.
3. Geschenk der Dunkelheit: Trost
Es gibt Dinge im Leben. die weh tun. Dann können wir gut etwas Tröstliches gebrauchen. Als Erstes fällt mir eine Umarmung ein, denn eine Umarmung tröstet sehr!
Nur haben wir nicht immer jemanden zur Hand zum Umarmen … zum Glück können wir uns auch selbst umarmen. Eine leichte Form von Dunkelheit verstärkt den Trost – kein zu helles Licht, lieber ein weiches Dämmerlicht. Vielleicht einfach nur eine Kerze?
Zur umfassenden Anleitung zur Trost-Umarmung geht es hier entlang.
4. Geschenk der Dunkelheit: Nach Innen gehen
Dunkelheit ist die perfekte Einladung, nach Innen zu gehen. Man nennt das auch sich besinnen oder Besinnlichkeit. ein viel genanntes Wort im Dezember und ein viel verwendeter Begriff in der Adventszeit. Außerhalb vom Advent nennt man es dann eher Meditation.
Besinne dich auf dich selbst. Nimm dir heute fünf Minuten Zeit und sei mit deiner ganzen Aufmerksamkeit ganz und gar bei dir.
Zu einem durchtrainierten
Pessimisten gehört auch,
dass er Gutes sehr schlecht
und Schlechtes sehr gut hört.
Ernst Ferstl
5. Geschenk der Dunkelheit: Hören
In der Dunkelheit fällt der Sehsinn weg – oder ist zumindest eingeschränkt. Damit werden die anderen Sinne wichtiger. Heute wählen wir das Hören.
Achte heute mehr als sonst auf das, was du hörst. Vor allem achte darauf, wie du hörst.
„Zu einem durchtrainierten
Pessimisten gehört auch
dass er Gutes sehr schlecht
und Schlechtes sehr gut hört.“
Nach diesem Spruch von Ernst Ferstl: Bist du eher Pessimist oder Optimist? Was sind die Themen, die du gut hörst?
6. Geschenk der Dunkelheit: Hören 2 - Musik
Bleiben wir noch beim Hören. Musik ist eines der großen Geschenke des Lebens. Musik berührt uns, weckt uns auf, lässt uns träumen, regt uns an oder beruhigt uns. Kannst du dir ein Leben ohne Musik vorstellen?
Setz dich doch bewusst ins Dunkle und höre nur Musik. Mache nichts anderes nebenher. Konzentriere dich ganz und gar auf das Lauschen.
Wähle dafür Musik, die du liebst und die gerade deiner Stimmung entspricht. Vielleicht möchtest du musikalische Poesie hören? Dann kannst du hier der Klavierpoetin Silke Teuber lauschen.
7. Geschenk der Dunkelheit: Hören 3 - Podcast
Bleiben wir noch beim Hören. Sprache verbindet Menschen. Über das Sprechen bekommen und geben wir Informationen, Gefühle, Weltbilder, Befindlichkeiten. Eine Stimme kann uns tief und liebevoll berühren, etwas in uns zum Schwingen bringen.
Hier kannst du zwei Stimmen lauschen und viel erfahren darüber, wie kleine Schritte Großes bewirken und Selbstberührung unendlich gut tut. Hör es dir gerne im Dunkeln an!
8. Geschenk der Dunkelheit: Berührung
Wer Ohren hat, der höre – sagt ein Bibelspruch. Musik und Sprache können wir genießen, weil wir Ohren haben, um zu hören.
Wer Ohren hat, kann auch fühlen – sagt die Berühr-Pionierin Amrita Torosa. Die richtige Berührung der Ohren führt zu Entspannung, Genuss und einem tieferen Verständnis für dich selbst.
Amrita beschreibt, wie du deine Ohren achtsam und wirksam berühren kannst. Die Ohren gehören zum Kopf und im Kopf sammeln sich Spannungen besonders gerne an. Was umgekehrt bedeutet, dass du an dieser Stelle Entspannung ganz besonders deutlich bemerkst.
Der alte Spruch „Jemandem die Ohren langziehen“ bekommt mit dieser Kleinen Berührung eine viel freundlicher Bedeutung.
Dieser Link führt dich zur Bestellseite für die Anleitung zum Ohrenschmaus.
9. Geschenk der Dunkelheit: Singen
Heute machen wir eine kleine Gratwanderung zwischen Dunkelheit und Licht. Denn heute geht es um das Geschenk „Singen“.
Zum Singen braucht man kein Licht. Singen gehört zu den Dingen, die du in Dunkelheit besonders intensiv erlebst.
Gleichzeitig hat Singen eine erhellende Wirkung auf die Stimmung. Singen regt das Herzenslicht an, das Innere Licht in jedem Menschen. Singen macht dein Gemüt heller und lässt dich schwierige Zeiten geschmeidiger überstehen.
Durch die intensivere Atmung beim Singen werden zudem die inneren Organe massiert. Singen ist auch Berührung von innen. Wohltuend, gesund und voller Freude.
Tu dir heute etwas Gutes und singe. Für dich alleine, unter der Dusche – trällere deine Lieblingslieder vor dich hin oder summe einfach nur. Gönne dir die Klänge und genieße sie besonders intensiv in der Dunkelheit.
10. Geschenk der Dunkelheit: Rauhnächte
Hier geht es um ein Dunkel-Geschenk, dass es nur im Winter gibt: Die Zeit zwischen den Jahren. Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönige.
Eine besondere Zeit, zu der es viele alte Bräuche gibt. Zum Beispiel die Perchtenläufe im Alpenraum. Oder das reinigende Räuchern von Räumen. Willst du ein Räucher-Ritual in deiner Wohnung machen?
Viele Menschen nutzen diese Zeit auch für eine Rückschau auf das alte Jahr und stellen die Weichen für das kommende neue Jahr.
Vor allem kannst du diese Zeit nutzen, um nach Innen zu gehen. Nimm dir jetzt die Zeit, um dich mit dir selbst zu verbinden. Gehe liebevoll mit dir um und beachte, ob deine Selbstliebe gut in deinem Alltag verwurzelt ist. Tust du dir jeden Tag etwas Gutes?
11. Geschenk der Dunkelheit: Sterne
Ich sah mal einen Kalenderspruch … da beklagte sich ein Kind, dass es die Sterne nicht finden konnte am Himmel. Obwohl es doch so hell war, dass es ganz weit sehen konnte, über das ganze Feld und bis zum Rand der Bäume.
Da kann es schon so weit sehen und findet doch nicht, was es sehen möchte.
Der Anblick der Sterne ist eindeutig ein Geschenk der Dunkelheit. Den Mond kann man auch tagsüber am Himmel sehen, je nachdem, wo er gerade steht. Aber die Sterne …
Sogar bei Nacht kann man sie nicht immer sehen – und nicht überall. Auch wenn keine Wolken die Sicht verhindern, ist es in größeren Städten oft zu hell für die schimmernden Lichtpunkte.
Wenn du also klaren Himmel hast und einen Ort ohne Straßenlaternen und sonstige Lichtverschmutzung – dann genieße von Herzen den Anblick der Sterne am Himmel. Das glitzernde Geschenk der Dunkelheit.
12. Geschenk der Dunkelheit: Kontrast
Mein früherer Winterblues brachte mich auf das Thema. Es war ein Winterthema. Bis zu einem herrlichen Frühlingstag.
Ich genoss gerade sehr intensiv das frische Grün. Unerwartet wurde mir bewusst, dass ich ohne den langen, kalten, dunklen Winter davor dieses Grün nicht so intensiv genießen würde. Es wäre ja selbstverständlich, wenn es immer da wäre.
Erkenntnis:
Es ist der Kontrast, der uns intensiv wahrnehmen lässt, der das Fühlen und erleben so lebendig macht.
Das gilt auch für den Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit. Wenn es immer NUR hell wäre … hast du dir das schon mal wirklich vorgestellt?
13. Geschenk der Dunkelheit: Fühlen - Dinge
Dunkelheit gibt dir den Raum, um besonders intensiv zu fühlen. Heute kannst du das einmal ausprobieren – erlebe Dunkelheit hautnah.
Lege dir zuerst ein paar Dinge zum Berühren bereit. Pass auf, dass es Dinge sind, an denen du dich nicht verletzen kannst. Davon abgesehen können sie weich sein oder hart, kantig oder rund, warm oder kalt, groß oder klein … nimm, was dir als Erstes in der Wohnung auffällt und geeignet ist.
Dann verbinde dir die Augen – jetzt ist es ganz dunkel. Du siehst nichts mehr. Lass dir ein Weilchen Zeit, dich daran zu gewöhnen.
Dann beginne mit dem Berühren. Betaste und begreife die bereit gelegten Materialien und beobachte, wie sie sich ohne den Sehsinn anfühlen.
Welche Gefühle und Gedanken lösen sie bei dir aus? Sind es die gleichen oder andere … verglichen mit dem sehenden Anfassen?
14. Geschenk der Dunkelheit: Fühlen - Körper
Erforsche heute eine neue Facette des Fühlens – diesmal ohne Gegenstände. Fühle etwas sehr Wertvolles: Erforsche fühlend deinen Körper.
Verbinde dir wieder die Augen. Wieder ist es ganz dunkel. Du siehst nichts mehr. Lass dir ein Weilchen Zeit, dich daran zu gewöhnen.
Dann beginne mit dem Berühren. wie fühlen sich deine Körperteile an, wenn du sie nicht siehst? Deine Hände? Deine Nasen, dein Bauch, Knie, Füße?
Welche Gefühle und Gedanken lösen sie bei dir aus? Sind es die gleichen oder andere … verglichen mit dem sehenden Anfassen?
Die Geschenke der Dunkelheit, die ich entdeckt habe
Das sind die 14 Geschenke, die mir auf- und eingefallen sind. Die ich selbst regelmäßig genieße. Und du?
Kennst du noch andere Geschenke der Dunkelheit? Schenk uns deinen Kommentar dazu – ganz, ganz unten oder per Mail.
Danke für das Beitragsbild
Für das Haupt-Beitragsbild geht mein 💚liches Dankeschön an brenoanp und pexels
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