Drei Schritte aus dem Winterblues
Dunkel ist´s, wo Samen wachsen.
Unbekannt
Dunkel ist´s, wo Samen wachsen.
Diese Erkenntnis trug mit dazu bei, dass ich jetzt keinen Winterblues mehr habe. Statt dessen kann ich mit dem Winter schmusen. Vom Winterblues zum Winter-schmusen … das ist nicht nur gesünder, es macht auch glücklicher.
Wie es vorher war
Vorher machte ich den klassischen Winterblues mit. Winterschwermut ist auch ein treffender Begriff – mir war sehr schwer zumute. Am liebsten hätte ich den ganzen Winter hindurch Winterschlaf gehalten, um nichts mitzubekommen.
Dunkelheit und Kälte auszuhalten, fiel mir sehr schwer. Oh, wie sehnte ich mich jeden Tag nach dem Sommer, nach Wärme und Licht!
Kennst du das? Geht es dir auch so? Dann kannst du jetzt anfangen, dich zu entspannen. Zum Glück geht es auch anders. Inzwischen fühle ich mich auch an dunklen Wintertagen wohl. Ich gehe weich und liebevoll mit mir selbst um, daher kann ich auch mit der Dunkelheit so umgehen.
Und ich erzähle dir, wie ich meine Situation verändert habe. Damit du die gleiche Wahl treffen kannst.
Die drei Schritte im Überblick
Diese drei Schritte helfen dir – beim Winterblues und bei anderen Herausforderungen:
- Akzeptieren – zugeben, dass es ist, wie es ist
- Ausgleichen – den Fokus auf das richten, was gut tut
- Anfreunden – die positiven Seiten wertschätzen
Der erste Schritt - Akzeptieren
Akzeptieren bedeutet: Zugeben und Annehmen.
Zugeben, dass die Situation ist, wie sie ist. Nichts verdrängen, nichts vorspielen. Ehrlich sein, wenigstens dir selbst gegenüber.
Ich brauchte eine Weile, bevor ich zugab, dass der Winter mich bedrückt. Schließlich hatte ich schon öfter zu hören bekommen, dass ich zu empfindlich bin, eine Mimose. Es war eine Erleichterung, als ich endlich zugeben konnte: „Ja, so empfindlich bin ich.“
Vielen Menschen fällt akzeptieren/annehmen schwer, weil sie es mit Zustimmung verwechseln. Wenn du etwas akzeptierst oder annimmst, dann sagst du damit: „Ja, so ist es.“ Nicht mehr – und nicht weniger.
Wenn du nicht zugeben willst, dass eine Situation für dich schwierig ist, dann baust du eine Fassade auf. Verständlich, denn wer will nicht gut dastehen? Zugeben, dass du verletzlich bist oder riskieren, dass andere dich ein überempfindliches Mimöschen nennen, das ist nicht so einfach.
Eine Fassade schützt dich. Aber zu einem hohen Preis – es kostet viel Kraft, sie aufrecht zu erhalten. Ist es das wirklich wert?
Natürlich sollst du dich nicht schutzlos machen. Sondern eine andere Art von Schutz finden. Ich machte das, indem ich zuerst nur mir selbst gegenüber meine „Schwäche“ zugab und dann nur mit den Freunden darüber sprach, die Verständnis hatten. Die gab es nämlich auch!
Der Zweite Schritt: Ausgleichen
Das Akzeptieren bringt mit sich, dass du weißt, wo du stehst. Die Kraft, die dich die Fassade gekostet hat, die hast du jetzt für dich. Von dort aus findet sich ein Weg und du kannst dich um einen Ausgleich kümmern.
Solange ich den Winterblues schwer aushalten konnte, bestand mein Ausgleich zuerst einmal in Ablenkung.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf das, was ich mir wünschte. Das Schmerzhafte blendete ich aus. Nicht als Verdrängen, ich stellte es nur für eine Weile beiseite. In meiner Wahrnehmung machte ich bewusst das größer, was mir gut tat.
Beim Winterblues heißt das: Mitten in der winterlichen Dunkelheit konzentrierte ich mich vor allem auf die vielen Lichter im Advent. Auf die schimmernden Lichtbögen in den Fenstern, die leuchtend geschmückten Bäume und Büsche in den Vorgärten. So wenig wie möglich dachte ich das Dunkle, statt dessen hortete ich die Freude eines jeden sonnigen Tages in meiner Erinnerung.
Es funktionierte! Die Schwermut rückte in den Hintergrund und mir wurde etwas leichter zumute. Als ich anfing, Dunkelheit als Hintergrund für Licht zu betrachten, fand ich sie manchmal sogar schön. Es gab hin und wieder Tage, die ich genießen konnte.
Der dritte Schritt: Anfreunden
Mich mit der Dunkelheit nicht nur zu arrangieren, sondern anzufreunden – diese Idee kam mir an einem frischen, hellen Frühlingstag. Ich war auf einem Spaziergang und mein Herz jubilierte über jedes neue grüne Blatt und jede zartfarbene Blütenknospe, die mir ins Auge fiel.
In diesem glücklichen Moment machte sich ein Gedanke bemerkbar. Er sagte: „Du würdest das nicht so intensiv genießen, wenn nicht davor der lange, kalte, graue Winter gewesen wäre.“
Ich musste zugeben, dass das stimmt.
„Eigentlich ist es nicht fair, dass du so über den Winter schimpfst, wo du doch ohne ihn diese tiefe Frühlingsfreude gar nicht empfinden könntest.“
Ich musste zugeben, dass das stimmt.
Mehr sagte die Gedankenstimme nicht. War auch nicht nötig. Denn nun machte ich den dritten Schritt – ich veränderte meine Einstellung zum Winter. Jedes Mal, wenn ich wie gewohnt über den Winter schimpfen wollte, hielt ich inne. Erinnerte mich an meine Frühlingsfreude und welchen Anteil die Winterzeit daran hat. Ich bedankte mich beim Winter dafür. Das schimpfen wurde immer weniger und die Dankbarkeit blieb.
So freundete ich mich mit der Dunkelheit an und entdeckte Schönes in ihr. Heute nehme ich die Jahreszeiten an, wie sie kommen. Ich liebe Vielfalt und freue mich, dass ich eine weitere Facette wertschätzen kann. Ich erkenne die grauen Tage als Geschenke der Dunklen Zeit und genieße sie.
Winterblues geht, Lebensfreude bleibt
Letztes Jahr (2021) freute ich mich so sehr darüber, dass ich überhaupt keine Ablehnung mehr spürte und den Winter, die Dunkle Zeit liebte. Ich stand freiwillig schon im Dunklen auf – früher unvorstellbar!
Da war´s nur ein kleiner Schritt zur Idee: Diese drei Schritte können auch anderen helfen, aus dem Winterblues rauszukommen – also schreibe ich einen Blog-Artikel dazu!
Schreibe du gerne in die Kommentare, was es dir gebracht hat und wie du die drei Schritte anwendest. Dankeschön, dass du es tust!
Für dich: Miteinander zu mehr Lebensfreude
Jetzt bin ich natürlich sehr interessiert zu erleben, wie ich die Dunkelheit dieses Jahr (2022) erlebe. Die Freude am frühen Aufstehen im Dunklen ist schon mal geblieben. Das mache ich auch diesen Winter mit Freude und Befriedigung.
Und du?
Wenn du über deine Dunkelheit-Erfahrungen sprechen und gehört werden möchtest … du kannst eine liebevolle Begleitung bekommen und ein Miteinander buchen für einen Weg mit mehr Glücksmomenten. Ich freu mich auf dich! Die Details findest du hier.
Danke für das Beitragsbild
Für das Beitragsbild geht mein 💚liches Dankeschön an Digital Buggu und pexels
Du kannst auch glücklich machen.
Förderst du diesen Beitrag für mehr Glück in der Welt? Dann danke ich dir herzlichen und wünsche dir üppige Glücksportionen – hier kannst du dein Geldgeschenk geben.
Chronik
Der Glückskunst-Artikel „Drei Schritte aus dem Winterblues“ wurde im Dezember 2021 zum ersten Mal veröffentlicht.
Ab und zu nutze ich die Datums-Funktion, um ihn wieder nach oben zu schieben … meistens dann, wenn wieder ein dunkler Winter bevorsteht.
Danke dir! Dieser Beitrag hat mir grad geholfen – ich versuche mich mit dem Winter seit Jahren anzufreunden, aber irgendwie klappt es nicht so gut. Mit anderen Dingen – zum Beispiel Negativität – bin ich besser. Ich habe typische Angewohnheiten, die mich glücklicher machen. Ich habe sie auch auf meinem Blog geteilt in 12 Geheimnisse, die glückliche Menschen anders tun.
Dein Blog ist echt eine tolle Sammlung von Inspiration! Auch das Thema Haptik empfinde ich als sooooo wichtig!
Liebe Grüsse aus der Schweiz!
Herzlich gerne, Muriel.
Danke für deinen Kommentar und deine lieben Grüße!
Deine typischen Angewohnheiten, die dich glücklicher machen, kannst du auch auf den Winter anwenden, oder? Für dieses Jahr hast du es fast geschafft. Morgen ist Lichtmess und der Frühling liegt schon in der Luft. Grüße mit Frühlingsluft aus Berlin für dich!
Danke Amrita! Ja, ich hoffe, wir haben es bald geschafft mit dem Winter! Ja, manche kann ich anwenden. Ich bin aber noch am Lernen was der Winter anbelangt. Gestern hatte es feuchten Nebel und ich wollte gar nicht raus. Wie gehst du da vor?
Liebe Muriel, in so einen Fall schaue ich genau hin: Will ich dem Nebelwetter trotzen und jetzt gerade rausgehen? Dann schaue ich, was ich in der feuchten, kalten Nebelwelt Schönes finde. Vielelicht glitzernde Regentropfe-Perlen an den Ästen eines kahlen Baumes?
Ein anderer Weg ist, drinnen zu bleiben und mich an meinem warmen, gemütlichen Zuhause zu erfreuen. Beides ist möglich und du kannst wählen. Vielleicht fällt dir nun auch noch etwas Drittes ein …
Ich denke, es könnte noch sein raus zu gehen um mich körperlich zu betätigen. Das gibt mir ein Gefühl von Stolz, dass ich mich überwunden habe. Sonst eher deine Nr. 2 mit einem Tee und ev. einer Decke.
Ja, das ist auch eine Lösung. Heute ist es zwar sonnig, doch auch kalt, 6 Grad ungefähr. Gerade jetzt, wo ich mich so nach Wärme sehne, ist das auch eine Übung. Dafürtut das helle Sonnenlicht gut!