Diese Berührung ist gut für deine Augen

Die interessantesten und meistversprechenden Rundungen,
die ein Mensch haben kann, sind seine Augen.
Ernst Ferstl, österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Reibst du dir auch manchmal die Augen?

In den letzten Wochen ist mir das verstärkt bei meinen Freunden aufgefallen. Jemand ist müde oder gestresst, die Augen brennen und dann werden die Augen gerieben. Manchmal mit den Fingern, manchmal fährt er oder sie mit den Handkanten, fast schon Fäusten, über die Augenlider. 

Aua. Das tut gar nicht gut. Man sollte nie Druck auf die Augen ausüben. Augen sind empfindlich und brauchen sanfte Berührung, leicht wie ein Schmetterlingsflügel. Reiben hilft nicht, es reizt die Augen nur noch mehr. Du kannst Stresserscheinungen auf eine bessere Art vermindern – mit Berührung, die deinen Augen gut tut. 

Diesen Artikel als mp3 zum Anhören findest du hier.

Hier sind vier Tipps für dich und deine Augen, die einfach zu machen und sehr wohltuend sind.

1. Augen entspannen

Schließe deine Augen. Atme langsam und sanft ein. Stelle dir dabei vor, der Atem umspült deine Augen wie babywarmes Badewasser. 

Dann atme langsam und sanft aus. Stell dir vor, dass mit dem Ausatmen der Stress abfließt. Und deine Augen lassen sich in die Augenhöhlen sinken wie in eine weiche Kissenlandschaft. 

Damit entspannen sich auch die Muskeln um die Augen herum, jedes Auge liegt weich und warm und entspannt in seiner Höhle. 

Wenn du dabei anfängst zu gähnen, ist das sehr gut. Gähnen entspannt die Gesichtsmuskulatur, auch die der Augen. Außerdem befeuchtet es die Augen. 

Sei mit deiner ganzen Aufmerksamkeit dabei. Beobachte, was sich dadurch in deinem Körper, in deinen Augen verändert. Dann kann sich die ganze wohltuende Wirkung für dich entfalten.  

2. Palmieren

Schüttle deine Hände kurz aus, dann reibe deine Handflächen schnell aneinander, bis sie warm sind. Lege nun deine Handflächen über die Augen. Dabei ruht dein Handballen auf dem unteren knochigen Rand der Augenhöhle und deine Finger auf der Stirn. Die Augen spüren keinerlei Druck, sie spüren die wohltuende Wärme deiner Hände. 

Der zweite Effekt dieser Übung: Es ist dunkel – deine Augen müssen gar nichts tun. Sie müssen sich nicht um Sicherheit kümmern und keine Sehleistung erbringen, sondern können sich ganz und gar entspannen, ausruhen und erholen. 

Lasse deine Hände eine Weile so liegen und atme dabei ruhig und langsam. Du kannst dir auch vorstellen, wie aller Stress von dir abgleitet und wie deine Augen in die Augenhöhlen sinken wie in eine weiche Kissenlandschaft. Alle Muskeln um die Augen herum entspannen sich, lassen los. 

Palmieren kannst du im Sitzen, Stehen oder Liegen, jeweils ein paar Minuten. Gerne mehrmals am Tag. Mehrere kleine Sehpausen helfen deinen Augen beim Regenerieren. 

Sei mit deiner ganzen Aufmerksamkeit dabei. Beobachte, was sich dadurch in deinem Körper, in deinen Augen verändert. Dann kann sich die ganze wohltuende Wirkung für dich entfalten.  

3. Massage rund um die Augen

3.1.) Massieren kannst du deine Augen indirekt. Dafür nutzt du den knöchernen Rand der Augenhöhle. Den oberen Teil spürst du, wenn du mit der Fingerkuppe deines Mittelfingers an den Augenbrauen entlangfährst. Probiere behutsam aus, wie viel oder wenig Druck sich gut anfühlt. 

Zusätzlich kannst du mit allen Fingerkuppen nach oben über die ganze Stirn gleiten – das hilft deine Augen und der Kopfhaut beim Entspannen.

Auch den unteren Augenhöhlenrand kannst du mit den Kuppen der Zeige- oder Mittelfinger ertasten. Du beginnst an der Nasenwurzel, nah beim inneren Augenwinkel und fährst langsam nach unten – dabei spürst du, wo der Knochenbogen entlangläuft.  Da, wo es knochenhart ist, kannst du ausprobieren, wieviel Druck dir gut tut. Sei vorsichtig dabei und bleibe immer am Knochen. Du kannst auf dem Knochenrand reiben oder sanft klopfen.

Wie gesagt: Kein Druck auf die Augen, also nie da, wo es weich ist. 

3.2.) Akkupressurpunkt

An dem Punkt, wo die Augenbrauen und die Nasenwurzel sich treffen, kannst du jeweils mit einer Fingerkuppe sanften Druck ausüben – rechts und links von der Nasenwurzel am Beginn der Augenbrauen. 

Wenn du länger dran bleibst, kannst du spüren, wie sich deine Augen entspannen. Gerne eine ganze Minute lang. 

Meistens entspannen sich beim sanften Druck auf diesen Akkupressur-Punkt auch die Kiefermuskeln und die Schultern. Ich bin immer wieder fasziniert, wie etwas so Einfaches eine so große Wirkung fürs Wohlbefinden hat. 

3.3.) Brillenpunkt

Mit Daumen und Zeigefinger kannst du mit leichtem Druck die Stelle an der Nasenwurzel berühren, wo eine Brille sitzt. Auch bis zu einer Minute. (Falls du eine Brille trägst, nimmst du sie natürlich vorher ab.) 

Bei jeder dieser Übungen ist es möglich, dass du anfängst zu gähnen – das ist ein gutes Zeichen. Gähnen darfst du immer genießen, es sollte nicht unterdrückt werden. 

Sei mit deiner ganzen Aufmerksamkeit dabei. Beobachte, was sich dadurch in deinem Körper, in deinen Augen verändert. Dann kann sich die ganze wohltuende Wirkung für dich entfalten.  

.

4. Augenbad

Auch wenn du Staub oder einen Fremdkörper im Auge hast, solltest du nicht versuchen, ihn heraus zu reiben. Wenn Gähnen zum Befeuchten oder Blinzeln nicht hilft, kommt Ausspülen in Frage. 

Im Idealfall hast du eine Augenwanne zur Verfügung oder ein kleines, geeignetes Gefäß. Das wird mit einer geeigneten Flüssigkeit gefüllt. Dann legt man es mit gesenktem Kopf am Auge an, legt den Kopf nach hinten und zwinkert. Dadurch fließt die Flüssigkeit ins Auge und spült es aus. Eine andere Variante ist es, eine Schüssel mit der Flüssigkeit zu füllen, einzutauchen und dann die Augen kurz zu öffnen, bis sie ausgespült sind.  

Als Flüssigkeit am besten geeignet ist sogenanntes Augenwasser. Eine sterile Spüllösung, die es in Apotheken gibt. Alternativ werden auch destilliertes Wasser mit etwas Salz genannt, das entspricht am ehesten der Tränenflüssigkeit. (Auf 1 Tasse Wasser 1 Teelöffel feines Kristallsalz habe ich als Vorschlag gefunden). Oder schwarzer Tee, Augentrost, grüner oder weißer Tee. 

Den Punkt 4 habe ich als einzigen noch nicht selbst ausprobiert. Hier findest du die von mir recherchierten Artikel. 

Gutes für deine Augen

Alle diese Übungen machst du auf eigene Verantwortung. Sei dabei achtsam, mit deiner ganzen Aufmerksamkeit dabei und lasse zu, dass sie dir Freude bereiten. 

Ich wünsche dir viel Freude damit – und glückliche Augen! 💚👁🍀

Schöne Augen - Schöne Worte

Beim Recherchieren fielen meine Augen auf diese beiden schönen Zitate – ich hoffe, sie gefallen dir auch gut: 

Die interessantesten und meistversprechenden Rundungen,
die ein Mensch haben kann, sind seine Augen.
Blicke: Augenlieder.

Alexander Eilers: Zu ihm gab es kein Portrait auf der Seite – dafür weitere gute Sprüche.

Augen - oder Sehtraining

Die beschriebenen Übungen sind ein guter Ausgleich bei der Bildschirmarbeit, beim Videos ansehen und auch beim Lesen. 

Die meisten kommen ursprünglich aus dem Augen- bzw. Sehtraining. Mit einem solchen Training unterstützt du deine Augen und erlernst einen gesunden Umgang mit deinen Sehfähigkeiten. Es ersetzt – genau wie die Übungen – keinen Besuch beim Augenarzt. Bei medizinischen Problemen solltest du den Rat einer entsprechend qualifizierten und erfahrenen Fachkraft einholen. 

Ich habe mehrere Sehtraining-Workshops gemacht und praktiziere die Übungen fast täglich – sie tun meinen Augen gut. 

Willst du mehr zum Augen – oder Sehtraining wissen? Dann sind diese interessanten Links für dich: 

(Hinweis: Mit dem Klick auf einen der Links zu anderen Websites verläßt du meine Webseite und begibst dich in die Datenschutz-Gepflogenheiten der jeweiligen Seite.)

Augentraining-Angebote in Berlin:

Den Augenspaziergang von Cornelia Jakob entdeckte ich auf ihrer Website. Sie bietet ihn an im Schlosspark Charlottenburg und am Lietzensee. 

Zum Augenspaziergang von Cornelia Jakob

Bei Silvia Pintér machte ich 2020 einen Sehtraining-Workshop – und er war das perfekte Geburtstagsgeschenk von mir für meine Augen! 

Website von Silvia Pintér

Die Ursprünge des Augentrainings

Das Palmieren geht zurück auf Dr. William Bates, dem Begründer der Sehtrainings – hier der Artikel bei Wikipedia

Die Ursprünge des Augentrainings – ein Blog-Artikel von Online-Augentraining. (Ich kenne nur den Blog, nicht ihr sonstiges Angebot.)

.

Artikel zu Augenspülungen

Augenspülen und Augenbad beschrieben auf „Gesundes Auge“

Von der gleichen Website: Hausmittel für gereizte und trockene Augen, inclusive Gurkenscheiben. 

Aus diesem Artikel über Salzwasser im Auge kommt das Rezept für die Salzlösung

Augentrost, schwarzer und andere Tees – als Hausmittel und Hilfe für trockene Augen.

.

Audio - dieser Artikel als mp3

Hier kannst du den ganzen Artikel als mp3 anhören

Hier die einzelnen Übungen als als mp3:

Übung 1. Augen Entspannen

Übung 2. Palmieren

Übung 3. Augen indirekt massieren

Übung 4. Augenbad

 

Dank für das Beitragsbild

Für das Bild für diesen Beitrag geht mein herzlicher Dank an Alexandr Ivanov und pexels.com

Du kannst auch glücklich machen

Hat der Inhalt dir gefallen und gut getan? Dann erzähl es bitte weiter. In deinem Freundeskreis, in deiner Nachbarschaft … Dankeschön!

Unterstützt du Berühr dich glücklich? Dann herzlichen Dank für deinen Rückenwind

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Comments
Älteste
Neueste Beliebteste
Inline Feedbacks
Siehe alle Beiträge

Liebe Amrita, danke das ist ein sehr schöner, gefühlvoller Beitrag zu den Augen und dem Sehen.
Ich habe noch Janet Goodrich (meine Lehrerin) hinzu zu fügen, die das gleichnamige Buch Natürlich Besser Sehen und Spielend besser sehen geschrieben hat und die erste war die spielen und Leichtigkeit ins Sehtraining gebracht hat
Herzliche Grüße
Silvia
http://www.NatuerlichBesserSehen.de

2
0
Ich würde mich über Deinen Kommentar freuen!x