Glücksgefühle in der Landschaft?

Seit 20 Jahren bringe ich Glücksgefühle in Landschaften. Auf Spazierwegen, in Parks, im Wald und auf Friedhöfen. Ich komme dort an und finde unglückliche Frustration vor – weggeworfene Zigarettenkippen, Hygienetücher, Papiertaschentücher, Verpackungen und seit März 2020 auch immer mehr Einweg-Masken. 

Dann verändere ich die Stimmung, indem ich das Zeug in meiner Reichweite aufhebe und in einer Tüte sammle. Wenn die Tüte voll ist, werfe ich sie in den nächsten Abfallkorb. Oft bringe ich die Tüte mit, manchmal finde ich sie auch vor Ort. Wenn sie im Abfalleimer gelandet ist, desinfiziere ich meine Hände und genieße den Rest meines Spazierganges – dabei übe ich, den restlichen Müll zu übersehen. 

Das ist nicht einfach, denn es liegt eine große Menge davon in der Gegend herum. Doch das Übersehen-Können ist notwendig, damit ich nicht ausbrenne, sondern auch gut für mich und mein Wohlbefinden sorge.  

Aufrufe zu Clean Ups

Zum Glück bin ich nicht die einzige, die für Wohlbefinden in der Landschaft sorgt. Immer mehr Menschen säubern ihre Umgebung. Viele davon organisieren sich. Das reicht von privaten Verabredungen zum Müllsammeln in einer Gruppe bis zu Veranstaltungen von Organisationen. 

Bei einer solchen Veranstaltung war ich heute, am 17. März 2021. Die Organisationen ALLES IM FLUSS, European School of Management and Technology, planA und Relevo riefen auf zum Clean Up im Treptower Park. 

Bei solchen Aufrufen gibt es dann einen Treffpunkt, man bekommt Mülltüten, Greifer und Handschuhe (die man wieder zurückgibt) und dann geht´s los. Man sammelt den Müll auf, macht ab und zu ein Päuschen, unterhält sich – oder arbeitet konsequent durch. Wie man möchte. Solche Aufrufe laufen meistens unter dem Kennwort Clean Up, der englische Begriff für „Säubern“.

Clean Up

Clean Up ist inzwischen auch der Name für die ganze Bewegung, also für die Menschen, die den Müll einsammeln, den andere Menschen gedankenlos oder böswillig in die Gegend schmeißen. 

Manchmal ist es schwer auszuhalten – da liegt Zeug in der Gegend herum, das zum größten Teil auch giftig ist oder vergiftende Auswirkungen hat und man weiß genau, irgend ein Mensch hat dieses Zeug dort hingeworfen. Absichtlich. Welche Gründe und Rechtfertigungen dieser Mensch für sein Verhalten hat – spielt das eine Rolle?

Das Ergebnis ist immer das Gleiche: Der herumliegende Müll richtet Schaden an. Punkt. 

Wie hält man das aus?

Diese Situation auszuhalten, ist eine Herausforderung. Sich über diese Menschen nicht zu ärgern, ist auch eine Übung in Selbstregulation. Aber der Ärger zirkuliert ja vor allem im eigenen Körpersystem – das ist mir zu viel Stress. Außerdem nützt es ja nichts – ich kann mich ärgern, wie ich will, sie tun es trotzdem. Also schule ich mein Aushaltevermögen. Mit dieser Haltung finde ich dann auch konstrultive Wege, wie ich damit umgehe. 

Jettis retten mit phantastischer Zauberkraft

Damit ich es aushalten kann, nutze ich meine Phantasie. Ich stelle mir den Müll als verzauberte Wesen vor, die Jettis, die ich nach Hause zurück bringe. Und ich male mir aus, was passieren würde, wenn ich hexen und zaubern könnte. 

Was das wäre? Du kannst es lesen im Glücksbrief „Jettis retten“. 

Hier kannst du ihn kostenlos öffnen und lesen – Jettis retten als PDF

Na, was meinst du?

Hat dich die Geschichte amüsiert und gut unterhalten? Gefällt dir die Idee?

Machst du auch mit?

Machst du auch mit, das unsere Landschaft wieder so richtig gesund und müllfrei werden kann? 

Auch wenn du keine Lust zum Müllsammeln hast – dann kannst du immerhin die Idee verbreiten. Zum Beispiel kannst du diesen Brief herunterladen, ausdrucken und weitergeben. Menschen freuen sich, wenn sie mal wieder Post bekommen (falls du ihn verschickst) oder ein kleines Geschenk erhalten (wenn du ihn persönlich weitergibst). So kommt man auch ins Gespräch und weckt Aufmerksamkeit. Das verbreitet die Idee, unserer Landschaft und uns selbst gut zu tun. 

Eine saubere Landschaft erzeugt deutlich mehr Glücksgefühle als eine vermüllte – und es liegt an uns Menschen, für die Müllfreiheit zu sorgen. 

Aktionen

Wenn du Müll sammeln möchtest, kannst du das entweder alleine tun. Ausgerüstet mit Tüte, Handdesinfektion und/oder Handschuhen kannst du Strecken abgehen, an denen es Abfalleimer gibt. Du entscheidest, wie viel du sammelst und wie lange du es tust. 

Oder du kannst dir eine Gruppe suchen. In den sozialen Medien findest du sie unter Begriffen wie Clean Up, Trash Hunter oder Müll sammeln.  

Größere Müllmengen kann man hier in Berlin dem Ordnungsamt melden, das dann die BSR beauftragt, so dass sie entsorgt werden. Es gibt genug Leute, die ihre Kühlschränke, Möbel oder Elektrogeräte irgendwo abladen. Da ist es schon praktisch, wenn das Ordnungsamt informiert wird und sich kümmern kann. Noch praktischer wäre es, wenn die Leute ihren Müll gleich richtig entsorgen würden – aber diese soziale Reife braucht wohl noch etwas Zeit, um sich zu entwickeln.

Hier geht´s zum Hinweis der BSR zu illegaler Müllablagerung

Hier der direkte Link für die Meldung beim Ordnungsamt

Freundliche Nebenwirkungen

 

Wer an Müllsammel-Aktionen teilnimmt, erlebt zusätzlich zur Freude über die gereinigte Landschaft noch weitere angenehme Nebenwirkungen. Man bewegt sich an der frischen Luft, lernt freundliche Menschen kennen, kommt ins Gespräch, kann sich austauschen.

Durch eins dieser netten Gespräche kam ich sogar zu einem Foto von mir und dem Infowagen im Hintergrund. Die Veranstalter hatten eine Fahrradkutsche besorgt, in der Infomaterial und die ganzen Werkzeuge – Greifer, Handschuhe, Mülltüten – und Anmeldelisten transportiert wurden, abgasfrei und umweltfreundlich!

Wenn ich will, kann ich mit diesem Foto meine Mitwirkung an der Aktion beweisen. 🙂 Das Wichtigste bleibt natürlich die Freude am Miteinander und die müllbefreite Umgebung. 

Verhexter Müll

Das Müllthema und die Müllmuffel beschäftigten mich 2019 so, dass zwei Glücksbriefe entstanden sind. Den zweiten, „Jettis retten“, hast du schon kennen gelernt. 

„Verhexter Müll“ wurde zuerst geschrieben … aber dann war mir meine ursprüngliche Idee doch ein kleines bisschen unheimelig. Was da mit dem weggeworfenen Müll passiert … Jedenfalls wollte ich das nicht so weitläufig in der Öffentlichkeit verbreiten, wie ich es mit den Jettis tue.  

Statt dessen steht die Idee in „Verhexter Müll“ all denen zur Verfügung, die wissen, dass auch Künstler:innen nicht nur von Luft und Liebe leben können. Du kannst den Brief bei mir kaufen, deine Neugierde befriedigen und beitragen, dass ich meine Kosten begleichen kann. 

Beide Briefe haben das gleiche Bild, ein ähnliches Thema – aber der Inhalt und die Schriften unterscheiden sich deutlich. Der Kauf lohnt sich also!

Hier kannst du dir die Leseprobe zu Gemüte führen.

Verhexter Müll Leseprobe als PDF

Vor der Bestellung willst du sicher den Preis und die Bestellwege wissen. Mehr Infos zu den Briefen – auch die Preise – gibt es hier.

Die fröhlich-bunte Hexe bekommst du auch als Kunstkarte im Postkartenformat. Sie macht gute Laune und wenn man sie weiter verschenkt, sieht man in erfreute und glückliche Gesichter – das haben mir jedenfalls Kund:innen berichtet. 

Beachte: Der Text „Deine tägliche Portion Glück“ ist NICHT auf der papiernen Karte. Diese Variante gibt es nur hier. 

Auf dieser Seite findest du eine Ansicht ohne Text, weitere kraftvolle Motive, die Preise und Bestelldaten. Zu den Kunstkarten – hier entlang.

Im ganz normalen Leben ...

… sind Hexen dann doch eher selten. Es wäre schön, wenn herumliegender Müll genau so selten wäre! 

Bis es so weit ist, nutzen wir eben unsere Möglichkeiten. Ob wir nun Phantasie einsetzen oder andere Mittel – unsere Handlungsfreiheit ist groß genug, um etwas zu verändern. 

Wie oft handelst du in deinem Leben so, dass es möglichst glückliche Gefühle erzeugt? 

Willst du auch zu Glücksgefühlen beitragen?

Hat der Inhalt dir gefallen oder gut getan? Dann erzähl es bitte weiter. In deinem Freundeskreis, in deiner Nachbarschaft … Dankeschön!

Unterstützt du Glückskunst und Berühr dich glücklich? Dann herzlichen Dank für deinen Rückenwind

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